Der Keim der Freude (BLICK-01-DE)

Beschreibung

In einem vorbereiteten Raum finden die Teilnehmer*innen viele Kreativmaterialien. Nach einem Input zum Thema Freude und Achtsamkeit malen die Teilnehmer*innen in Selbstorganisation gemeinsam ein großes Bild. Die abschließende Reflexion bezeiht sich auf Themen wie individuelles Erleben, Gruppenprozess und Achtsamkeit.

  • Fokus auf
  • Aufgeschlossenheit
  • Selbstbewußtsein
  • Selbstausdruck
  • Tage
  • 1
  • Art
  • Mit Anleitung
  • Gruppengröße
  • <10 Teilnehmer:innen
  • Dauer
  • Mehr als 60 Minuten
  • Umgebung
  • Präsenztraining
  • Trainingsbereich
  • Kreativitätsentwicklung
  • Soft Skills
  • Kompetenz / Fähigkeit
  • Fähigkeit, eine Idee zu erfassen, zu entwickeln und zum Leben zu erwecken
  • Kommunikation
  • Gelassenheit/Emotionsregulation
  • Lernen aus Erfahrung / Aufnehmen und Integrieren von neuem Wissen
  • Selbstmotivation & Ausdauer
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Titel

Der Keim der Freude

Methode

Trainer Input, Gruppenarbeit, Lehrgespräch.

Materialien

Vorbereitung

Tische müssen so zusammengestellt sein, dass eine 10köpfige Gruppe genügend Platz hat, an einem gemeinsamen Bild zu arbeiten. Bei flüssigen Farben muss der Boden vorher mit Packpapier geschützt werden.

Zeit für die Vorbereitung

30 Minuten

Tipps für die Durchführung

Trainer*innen sollten Praxis in Achtsamkeit haben und über das Thema Konditionierungen Bescheid wissen

Trainer*innen brauchen kein künstlerisches Vorwissen – der Fokus dieser Übung liegt nicht auf dem künstlerischen Werk sondern auf dem Prozess des Gestaltens.

Trainer*innen brauchen Offenheit, sich auf Gruppenprozesse einzulassen.

Ein Input über Achtsamkeit als mentale Informationen ist es wirkungslos – wichtig ist das Erlebnis.

Ressourcen/Referenzen

Vor allem für Menschen mit Depressionen, die zu starkem Grübeln (im Fachjargon auch als Rumination bezeichnet) und negativen Bewertungen über sich selbst neigen, aber auch für Menschen mit anderen physischen oder psychischen Belastungen, wird Achtsamkeit erfolgreich als Ergänzung zu Verhaltenstherapien eingesetzt (mindfulness-based cognitive therapy, MBCT; Segal, Williams & Teasdale, 2002). Durch ein Besinnen auf den aktuellen Moment und eine akzeptierende Haltung können Personen lernen, sich nicht in depressiven Gedankenspiralen zu verlieren, sondern diese zu durchbrechen, indem sie sich zum Beispiel auf das Atmen konzentieren oder etwas Angenehmes in ihrerer Umwelt wahrnehmen.

Vor allem eine verbesserte Emotionsregulation wurde bisher als ein möglicher Mechanismus beschrieben.

In den letzen Jahren wurde Achtsamkeit außerdem zu einem beliebten Forschungsthema: Zählte die American Mindfulness Research Association im Jahr 2000 in einer bedeutsamen Quelle für wissenschaftliche Veröffentlichungen, dem Web of Science, nur zwölf Publikationen zum Thema Achtsamkeit in wissenschaftlichen Zeitschriften, so waren es im Jahr 2015 bereits 674.

Lernergebnisse

  • Die Teilnehmer*innen werden sensibilisiert, Automatismen in ihrem Leben zu erkennen
  • Die Teilnehmer*innen entdecken zahlreiche Gelegenheiten, mehr Freude in ihrem Leben zuzulassen.
  • Die Teilnehmer*innen erfahren, wie Achtsamkeit sich auf das Wohlbefinden auswirkt.
  • Die Teilnehmer*innen merken, wie sie auf ihre eigenen Bedürfnisse innerhalb eines Gruppengeschehens achten.

Beschreibung in klaren Schritten

Step 1

Der/Die Trainer*in spricht über Konditionierung:

Konditionierungen sind gesellschaftliche Prägungen. Konditionierung besteht aus

  • vererbten Aspekten: Glaubenssätze, Körperhaltung, etc.
  • Einflüssen von dem Land, in dem ich lebe, der Kultur, in der ich lebe
  • der Erziehung, die ich genossen habe

Das alles miteinander bildet das Ego, mit dem sich die meisten identifizieren:

Z.B.: Ich habe folgenden Namen, bin verheiratet, habe so und so viele Kinder und übe diesen Beruf aus.

Wenn man das alles wegtut, dann bleibt nur mehr: Ich bin.

Dann bin ich nur mehr anwesend als Seiender.

Die Möglichkeit, dass das überhaupt möglich ist, möchte ich in den Raum stellen.

Was passiert, wenn ich die Konditionierung ausziehe wie einen Mantel?

Was würde dieses “Ich bin” jetzt gerne tun?

Entscheiden frei aus dem Moment

 

Step 2

Der/Die Trainer*in erzählt die Fabel “Die Esel und der Löwe”. Diese Fabel befindet sich bei den Materialien. Anhand dieser Geschichte beginnt der/die Trainer*in ein Lehrgespräch mit folgenden Fragen an die Gruppe:

 

  • Was bedeutet Konditionierung und die Möglichkeit der Freiheit davon in dieser Fabel?
  • Hinter jedem “Ich sollte” stehen Konditionierungen - die meisten Menschen identifizieren sich mit den Konditionierungen, die ihnen im Leben widerfahren sind.
  • Was bedeutet die Möglichkeit, sich von Konditionierungen frei zu machen?
  • Was bin ich jetzt, wenn ich die Konditionierung abstreife? Dann bin ich einfach nur.
  • Was bedeutet es, von dem “Ich bin” Entscheidungen zu treffen? Sind diese Entscheidungen im Jetzt mehr adäquat?
  • Wie kann ich auf alle Sinne achten?

 

Step 3

Der/Die Trainer*in spricht über Freude und Konditionierung:

“Freude ist ein Geburtsgeschenk. Menschen sind von  Geburt an darauf ausgerichtet, Freude zu erleben. Es geht um die innewohnende Freude, darum, Kontakt zur Freude (wieder) herzustellen.

Wenn Menschen Ihr Glück nicht leben, entwickeln sie Symptome: Sie werden krank, fühlen sich gestresst.

Die meisten Menschen sind aber nicht angebunden an ihr Geburtsgeschenk der Freude.

 

Wie komme ich zur Freude?

Warum mache ich meine Tätigkeiten? Dienen sie dem Ziel, glücklich zu sein, oder muss ich nur einfach Dinge erledigen? Wenn ich nur Dinge erledige bin ich wie unter Hypnose dabei, das Leben abzuarbeiten: Dann geht es primär ums Überleben aber nicht um das Leben selbst. Ich bin also im Stressmodus und nicht im Bereich der Freude.

 

Bei Freude geht es um das Mögen im Tun des Alltags

Wichtig ist es,kleine Spuren von Freude im Alltag zu finden. Es ist wichtig, sich danach auf die Suche zu begeben. Denn dadurch ändert sich unser Stressverhalten.

Man muss sich daher bei jeder Handlung fragen: Mache ich das, um es zu erledigen, oder mache ich es, um etwas zu spüren?

Das kann man in fast jeder Handlung finden: Ich kann mir z.B. die Haare frisieren, damit ich ordentlich aussehe und bei geschäftlichen Dingen souverän  wirke – dann bin ich dabei, zu funktionieren und Dinge zu erledigen. Ich kann aber mir aber auch die Haare frisieren und dabei spüren, wie angenehm der Kamm die kopfhaut berührt – dann bin ich beim Spüren, dann bin ich im Hier und Jetzt und empfinde Freude.

 

Man muss sich auf die Suche machen, sonst übernimmt der Automatismus, die Konditionierungen.

Untersuchen, ob meine Handlungen angebunden sind an Freude.”

 

Step 4

Der/Die Trainer*in führt die Gruppe zu den vorbereiteten Kreativmaterialien und gibt die Anweisung, ein gemeinsames Bild zu malen. Wichtig beim Malen, ist nicht das künstlerische Werk, das entsteht, sondern die Achtsamkeit im Tun! Es geht nicht um “Ich sollte”, sondern dass die Teilnehmer*innen zu folgender Erkenntnis kommen: “Ich mag das eigentlich, was ich gerade tue!”

 

Dabei geht es um folgende Fragen:

  • Mit welchen Sinnen nehme ich das Malen wahr?
  • Was spüre ich dabei?
  • Bin ich bein Malen ganz in Hier und Jetzt?

 

Step 5

Die Gruppe aus max. 10 Personen bekommt 15 Minuten Zeit, das gemeinsame Bild zu planen.

In dieser Zeit können sich die Gruppenteilnehmer*innen auf gemeinsame Regeln verständigen. Eine Regel könnte z.B. lauten: Bei mir darf keiner hineinmalen!

Der/Die Trainer*in hält sich während der Planungsphase im Hintergrund, gibt keine Anweisungen, beobachtet aber das Gruppengeschehen. Die Beobachtungen teilt der/die Trainer*in dann während der abschließenden Reflexionsrunde – nachdem das Bild gemalt worden ist – gemeinsam mit jenen Beobachtungen, die während des Malens gemacht worden sind, den Seminarteilnehmer*innen mit und unterstützt die Anwesenden, dieses Feedback zu integrieren.

 

Step 6

Während die Gruppe gemeinsam das Bild malt beobachtet der/die Trainer*in das Geschehen. Der/Die Trainer*in bereitet den Raum und überlässt die Gruppe der Selbstorganisation.

 

Step 7

Der/Die Trainer*in führt mit den Teilnehmer*innen ein Künstlergespräch mit folgenden Fragen:

 

  • Wenn ich ein Gallerist wäre, was wäre der Titel dieses Bildes?
  • Wo ist bei diesem Bild oben, wo ist unten?
  • Wollen die Künstler*innen dieses Bild gemeinsam signieren?
  • Habt Ihr damit eine Aussage verbunden?

Fragen zum Prozess

  • Es zeigen sich immer Themen in den Gemeinschaftsbildern: Welche Themen haben sich in dieser Gruppe gezeigt?
  • Hat’s irgendwelche ohje, aha oder juhu Momente gegeben?
  • Wie ist es Euch miteinander gegangen?
  • Wie ist es Euch mit dem Thema gegangen?
  • Ist irgendetwas aufgetaucht?
  • Hatte ich einen Impuls, dem ich mich nicht getraut habe, nachzugehen?

 

Während dieses Gesprächs mit den Teilnehmer*innen, spricht der/die Trainer*in auch jene Beobachtungen an, die er/sie während der Planungsphase und während des Bildermalens gemacht hat.

Beitragende

Briant Rokyta

Website

http://www.briantrokyta.com/

Links

https://www.singulart.com/de/k%C3%BCnstler/briant-rokyta-5165

Selbstbeschreibung der/des Künster:in und ihrer/seiner Angebote

Briant Rokyta ist ein erfahrener Maler, Zeichner und Bildhauer aus Österreich mit internationaler Ausrichtung. Rokyta verwendet für seine Entwürfe verschiedene Medien, darunter Öl- und Acrylfarben sowie Tusche. Seine Gemälde, die sich zwischen abstrakt und figurativ bewegen, sind beeindruckende Kunstwerke, die Farbe und Licht gekonnt mischen.

Kategorie

Visual arts

Sprache

German

Bild des Künstlers

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