Rhythmus, Stimme und Körpersprache (BLICK-08-DE)

Beschreibung

Diese Methode ist eine Abfolge verschiedener Übungen, bei denen es darum geht, Rhythmus durch Klopfen, durch bewusstes Gehen und durch Sprechen bestimmter Sätze erfahrbar zu machen. Dabei werden eigene Bewegungs- und Sprachmuster durchbrochen und erweitert. Die Ausdruckskraft der Stimme und die Bewusstheit über die eigene Körpersprache rücken ins Zentrum.

  • Fokus auf
  • Selbstbewußtsein
  • Selbstausdruck
  • Tage
  • 1
  • Art
  • Mit Anleitung
  • Gruppengröße
  • <10 Teilnehmer:innen
  • Dauer
  • Bis zu 30 Minuten
  • Umgebung
  • Präsenztraining
  • Trainingsbereich
  • Kreativitätsentwicklung
  • Soft Skills
  • Kompetenz / Fähigkeit
  • Kommunikation
  • Gelassenheit/Emotionsregulation
  • Lernen aus Erfahrung / Aufnehmen und Integrieren von neuem Wissen
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Titel

Rhythmus, Stimme und Körpersprache

Methode

Gruppenarbeit

Materialien

https://www.youtube.com/watch?v=bzpHrqYratk

Vorbereitung

Für diese Methode braucht man eine Soundanlage, mit der man gegen Ende dieser Übungsabfolge Musik einspielen kann.

Zeit für die Vorbereitung

5 Minuten

Tipps für die Durchführung

Die hier beschriebene Methode ist eine Abfolge von ineinandergreifenden Übungen. Zu Beginn dieser Methode geht es darum, dass die Teilnehmenden aktiv werden. Das geht so, dass sie damit beginnen, ihren eigenen Körper abzuklopfen. Barbara Schwiglhofer, die diese Methode beschreiben hat, achtet zu Beginn auf das Aktivierungsniveau der jeweiligen Gruppe. Sind die Teilnehmer:innen zu Beginn noch etwas müde, so beginnt sie die Übung im Sitzen. Die Teilnehmer:innen klopfen ihren Körper also im Sitzen ab und werden dadurch munterer und können in der weiteren Folge besser in die weiteren Übungen einsteigen, die dann im Gehen stattfinden.

Ressourcen/Referenzen

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Bei der hier beschriebenen Methode geht es sehr stark um Achtsamkeit. Durch Achtsamkeitsübungen können viele stressbedingte Erkrankungen behandelt werden. Das wichtigste aber ist: Durch Achtsamkeit steigt das Wohlbefindensund die Lebensqualität.

Das Konzept der Achtsamkeit stammt ursprünglich aus der buddhistischen Philosophie. Im Buddhismus wird Achtsamkeit typischerweise durch formelle Meditationspraktiken kultiviert, zum Beispiel durch Sitzmeditation, Gehmeditation oder achtsame Bewegung. Dabei geht es darum, dass Körperempfindungen, Emotionen oder Gedanken im gegebenen Moment bewusst erlebt werden und dass diese Körperempfindungen, Emotionen oder Gedanken kommen und wieder gehen.

Für Praktizierende ist es wichtig, diesen inneren Reaktionen voller Neugier und Offenheit zu begegnen. Das bedeutet auch, dass ablehnende Gedanken als solche akzeptiert werden, ohne ihnen weiter Bedeutung zuzumessen. Schweift man mit seiner Aufmerksamkeit ab, so ist das bereits ein großer Erfolg, wenn man diese Tatsache bemerkt. Denn durch dieses Bemerken steigt man  bereits aus autmatisch ablaufenden Gedanken aus und kann wieder zur Achtsamkeit zurückfinden.

Achtsamkeitsübungen halten immer mehr Einzug in Stressreduktionsprogramme.

Eines der ersten westlich- angepassten achtsamkeitsbasierten Programme ist die so genannte Mindfulness-Based Stress Reduction (MBSR), zu Deutsch: achtsamkeitsbasierte Stressreduktion. Die Methode wurde Ende der 1970er- Jahre von Jon Kabat-Zinn am Center for Mindfulness der University of Massachusetts Medical School entwickelt.

Lernergebnisse

  • Bewusstheit erlangen über Ausdruckskraft und Stimme
  • Bewusstheit Erlangen über die eigene Körpersprache
  • In Einklang kommen durch den Zusammenfluss zwschen Körper und Stimme
  • Erweiterung des eigenen Handlungsrepertoires durch einen flexibleren Umgang mit dem eigenen emotionalen Ausdruck
  • Spielerisch und ohne Angst in Kontakt treten können
  • Eigene Bewegungs- und Sprachmuster durchbrechen und erweitern (Mut zur Peinlichkeit, Mut zur Schönheit)

Beschreibung in klaren Schritten

Step 1

Der Beginn dieser Übung kann im Sitzen oder im Stehen gemacht werden. Die Teilnehmer:innen stehen oder sitzen also im Kreis und beginnen damit, ihren eigenen Körper liebevoll abzuklopfen. Dabei ist Achtsamkeit gefordert! Während sie beim Klopfen verschiedeneTeile ihres Körpers erreichen, versuchen sie nun nach und nach als Gruppe in einen gemeinsamen Klopfrhytmus zu gelangen, in den sogenannten Gruppenbeat

 

Step 2

Nun werden Sprichwörter vorgeben, die die Teilnehmer:innen rhytmisch sprechen während sie ihren Körper weiterhin zum Gruppenbeat abklopfen.

 

“Morgenstund hat Gold im Mund!”

 

Es geht darum, dass der ganze Körper ins Schwingen kommt. Der Körper soll taktil wahrnehmbar werden.

 

Nun wird beim Sprechen das Wort Gold betont; die Betonung wird mit einer Armbewegung begleitet. Bei dieser Akzentuierung geht es um Raumergreifung, den Raum um uns wahrzunehmen und in Besitz zu nehmen. Und wieder geht es auch um Achtsamkeit: Wir bleiben bei uns, aber schicken dieses eine Wort nach mit dieser Armbewegung in den Raum.

 

Step 3

Jetzt geht es darum, mit den anderen Gruppenteilnehmer:innen in Kontakt zu treten. Durch Blickkontakt stellt man eine Verbindung her und schickt nun dieses eine betonte Wort des Sprichwortes mit einer Armbewegung seinem Gegenüber zu. Es geht um große Bewegungen nach außen und um Kontaktaufnahme mit anderen Menschen.

 

Step 4

Nun verstummen die Teilnehmer:innen zunächst und hören auch mit dem Klopfen auf. Stattdessen bekommen sie nun die Aufgabe im Raum umherzugehen. Auch bei diesem  Schritt ist wiederum Achtsamkeit gefordert, weil die Gruppe dabei in ein gemeinsames Gehtempo finden soll, in das sich alle einklinken können. Die taktilen Impulse kommen also dabei durch die Füße, die beim Gehen den Boden berühren.

Dieses Hineinfinden in einen neuen  gemeinsamen Rhythmus kann mitunter ein bisschen dauern; die TeilnehmerInnen müssen sich neu orientieren, denn nun ist die Gehgeschwindigkeit der neue Gruppenbeat.

 

  • Wie gehen die anderen?
  • Wie gehe ich?

 

Sehr oft geschieht es dann, dass die Teilnehmer:innen dabei im Linkskreis zu gehen beginnen. Das ist aber nicht die Aufgabe! Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer soll ihren beziehungsweise seinen eigenen Weg durch den Raum finden.

 

Step 5

Bei diesem Schritt wird nun das vorher verwendete Sprichwort ins Gehtempo integriert. Die Teilnehmer:innen sprechen im Gehen und passen ihr Gehtempo an die Rhythmik des Sprechens an.

Das Wort,das sie dabei betonen wollen, können sie nun selber wählen. Beim Gehen sollen sie nun auspropieren, mit Ihrer Stimme und mit einer Geste dieses Wort zu betonen.

Step 6

Nun kommen auch Emotionen ins Spiel. Die Gruppenleitung stellt verschiedene Figuren oder Charaktere vor. Die Teilnehmer:innen schlüpfen in die jeweilige Rolle dieser Figuren  und geben nun beim Gehen das Sprichwort als diese Figur wieder. Hier sind ein paar Beispiele für derartige Figuren:

  • ein strenger Oberlehrer
  • das fröhliche Kind am Spielplatz
  • eine Oma, die eine Weisheit verkündet
  • ein Teenager, der seiner Mutter nicht verraten, will dass er etwas angestellt hat(peinlich),
  • jemand, der die neueste Sensation verkündet

 

Alternativ können von der Gruppenleitung auch nur diese Emotionen benannt werden, ohne dass dazu eine entsprechende Rolle vorgegeben wird: aggressiv, begeistert, schüchtern, etc.

 

Step 7

Nun wird Musik eingespielt, die ein mittleres Gehtempo hat. Barbara Schwighogfer wählt dabei immer die Klavierbegleitung zu dem Lied “Möge die Straße uns zusammenführen”. Dieses Klavierstück ist auf dem youtube Kanal “2sing” zu finden und in der Beschreibung dieser Übung im Feld “Materials”.

Die Teilnehmer:innen können sich die Personen und die Gesten aussuchen während sie sich zur Musik bewegen

 

Step 8

Die Teilnehmer:innen hören nun mit dem Gehen auf, während die Musik im Hintergrund weiterläuft. Jede und jeder bleibt für sich, und es geht nun nicht mehr darum, mit anderen in eine Interaktion zu treten. Jetzt haben die Teilnehmer:innen die Aufgabe, eine zuvor groß gemachte Geste nach und nach kleiner zu machen. Statt großer Theatralik werden die Gesten der Teilnehmer:innen nun immer kleiner und beiläufiger, bis sie zu Gesten werden, die zur Alltagssprache passen. Am Ende hat nun jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer eine kleine Geste gefunden. Es sind nun kleine Handbewegungen, die man auch tatsächlich macht, wenn mann spricht.

 

Zum Abschluss dieser Übung können die Teilnehmer:innen ihre kleinen Gesten den anderen Teilnehmer:innen vorstellen, während sie dazu das Sprichwort sagen.

Was dabei für alle zu beobachten ist, ist, dass nun die Sprache und der Körper ganz präsent sind, während man diese Geste macht.

 

Beitragende

Barbara Schwiglhofer

Website

 

 

Links

https://cliniclowns.at/clowns/

http://www.bis-pinkafeld.at/lehrende-sob/ 

Videoclip

Selbstbeschreibung der/des Künster:in und ihrer/seiner Angebote

Ich bin Rhytmikerin, Sängerin und Trainerin für Atem- und Stimmbildung. Früher habe ich auch als Schauspieltrainerin und als Sprechtrainerin an einer Schauspielschule gearbeitet. Ich arbeite mit Kindern, Jugendlichen, älteren Menschen und mit beeinträchtigten Personen. Zur Zeit bin ich in der Erwachsenbildung als Trainerin für Aktivierung und kreatives Gestalten tätig.

Und außerdem bin ich seit 20 Jahren ein Clinicclown. Ein Clown zu sein bedeutet für mich die größte Freiheit. Denn ein Clown muss nicht alles wissen! Es ist schön, das Leben nicht ganz so ernst zu nehmen. Das Clownen ist für mich persönlich sicher ein großer Befreiungsschlag gewesen. Lachen hilft einfach!

Wo all diese Bereiche für mich zusammenfließen, das ist das Thema Rhythmus.

Kategorie

Musik, Performing Arts

Sprache

English, German

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