Durch Körper-Bewusstsein eine Theaterfigur erschaffen (BLICK-10-DE)

Beschreibung

Schauspieler:innen müssen eine Figur entwickeln. Eine Figur, mit der das Publikum in Ressonanz gehen kann. Aber wie entwickeln Schauspielrer:innen eine derartige Figur und werden schlussendlich für den Theaterabend, oder für die Filmproduktion, zu dieser Figur? Bei dieser Übung geht es ganz stark um Körperbewusstsein. Wie verändert sich der Charakter einer Figur, wenn man eine andere Körperhaltung einnimmt? Diese Übung verdeutlicht den Zusammenhang zwischen innerer Haltung (innere Identifikation mit einer neuen Rolle) und äußerer Haltung (so wie wir unseren Körper halten).

  • Fokus auf
  • Aufgeschlossenheit
  • Selbstbewußtsein
  • Selbstwirksamkeit
  • Selbstausdruck
  • Tage
  • 1
  • Art
  • Selbststudium
  • Mit Anleitung
  • Gruppengröße
  • Einzelarbeit
  • Dauer
  • 31-60 Minuten
  • Umgebung
  • Präsenztraining
  • Online
  • Trainingsbereich
  • Kreativitätsentwicklung
  • Aufbau von Resilienz
  • Kompetenz / Fähigkeit
  • Fähigkeit, eine Idee zu erfassen, zu entwickeln und zum Leben zu erwecken
  • Kommunikation
  • Gelassenheit/Emotionsregulation
  • Lernen aus Erfahrung / Aufnehmen und Integrieren von neuem Wissen
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Titel

Durch Körper-Bewusstsein eine Theaterfigur erschaffen

Methode

Einzelarbeit

Materialien

Tipps für die Durchführung

Diese Methode verlangt einiges an Körperbewusstsein und Trainer*innen müssen darauf achten, dass sie ihre Teilnehmer*innen dabei nicht überfordern. Die Übung beginnt mit Entspannungsübungen. Gerade die progressive Muskelentspannung nach Jacobsen eignet sich beonders gut, um Teilnehmer*innen dabei zu unterstützen, ihren eignen Körper bewusst zu spüren.

Trainer*innen können während der Übungsanleitung immer wieder Fragen zum Körperbewusstsein stellen. Wichtig ist, vorher zu erklären, dass die Teilnehmer*innen, während sie üben, nicht auf diese Fragen antworten sollen. Vielmehr sollen die Teilnehmer*innen durch diese Fragen darin unterstützt werden, ihren Körper ganz bewusst wahrzunehmen.

Hilfreiche Fragenin diesem Zusammenhang können etwa sein:

Wie fühlt es sich jetzt konkret an, wenn Du bei dieser Muskelgruppe eine Verspannung spürst?

Trainer*innen können hier auch verschiedene Gefühlsqualitäten anbieten, wie etwa:

Fühlt es sich an wie ein Panzer? Fühlt es sich kalt an? Fühlt es sich heiß an? Fühlt es sich an, als wäre etwas gestockt an dieser Stelle? Etc.

Wie fühlt es sich an, wenn Du hier nun eine Entspannung spürst?

Fühlt sich das fließend an? Fühlt sich das weich an? Fühlt sich das weit an? Etc.

Ressourcen/Referenzen

Die hier vorgestellte Methode ist ein körperlicher Ansatz. Es geht um bewusstes Wahrnehmen. Eine Theaterfigur zu entwickeln, beruht auf aufmerksamem Beobachten. Wie verändert sich der Charakter einer Figur, wenn man eine andere Körperhaltung einnimmt?

Damit eine Schauspielerin oder ein Schauspieler eine derartige Theaterfigur neu aufbauen kann, muss sie oder er zuerst den eigenen Körper möglichst neutral und entspannt machen. Sie oder er muss Platz schaffen für die Figur, die nun entstehen soll. Erst dann kann mit dem schrittweisen Aufbau einer neuen Theaterfigur, wie bei einem Puzzlespiel, begonnen werden.

Eine der vorgestellten Übungen, um zu einem neutralen und ausgeglichenen Körper zu kommen, ist die progressive Muskelentspannung nach Jacobsen. Die progressive Muskelentspannung wirkt sich direkt auf den Körper aus. Der Körper schaltet vom Arbeits- in den Ruhezustand um. Ist der Körper entspannt, so beginnt er damit, sich zu regenerieren. Progressive Muskelentspannung führt zu unmittelbar feststellbaren Auswirkungen auf den Körper und zu langfristigen Wirkungen:

Unmittelbare Wirkungen auf den Körper sind unter anderem:

  • Das parasympathische Nervensystem, das für die Entspannung zuständig ist, wird aktiv.
  • Die Herzfrequenz sinkt
  • Der Blutdruck sinkt

Langfristige Auswirkungen auf den Körper:

  • Konzentration, Gedächtnis und Ausdauer werden gesteigert
  • Es findet eine Sensibilisierung für körperliche, geistige und seelische Prozesse statt.
  • Selbstwahrnehmung und Selbstverantwortung werden geschult
  • Die eigene Gelassenheit wird gefördert.
  • Stress kann allgemein besser bewältigt werden

Lernergebnisse

  • Die Teilnehmer*innen können können ihren Körper bewusst wahrnehmen
  • Die Teilnehmer*innen können verschiedene Qualitäten, wie sich ihr Körper anfühlt, benennen
  • Die Teilnehmer*innen efahren und verstehen den Zusammenhang zwischen innerer Haltung und äußerer Haltung (so wie wir unseren Körper halten).

Beschreibung in klaren Schritten

Step 1

Wenn ich mich als Schauspieler auf eine Rolle vorbereite, ist es zunächst wichtig, dass ich meinen eigenen Körper möglichst neutral und ausgeglichen mache. Das ist wichtig, den es soll ja bei der Aufführung nicht ich als Peter Praschinger mit meinen Eigenheiten auf der Bühne stehen, sondern eine ganz bestimmte Theaterfigur. Eine Figur, die ihre eigenen Charakterzüge hat. Damit ich also in der Vorbereitung für eine bestimmte Rolle nach und nach zu dieser Figur finden kann, die dann auch für das Publikum erlebbar ist, beginne ich zu allererst mit einigen Übungen, um meinen Körper neutral zu machen. Damit mache ich auch Platz für die Figur, zu der ich auf der Bühne oder in der Fimproduktion schlussendlich werde.

 

Folgende drei Übungen, die ich unter anderem dafür verwende, meinen Körper zu entspannen, sind als Handouts bei den angeführten Materialien herunterladbar:

  • Sich fallen lassen und Stress abbauen
  • Bewegungen aus dem Bauch heraus beginnen
  • Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen

 

Step 2

Ist der Körper nun entspannt und offen für neue Erfahrungen, dann beginnt das Experimentieren.

Je nach Theaterrolle beginne ich nun ganz bewusst, Dinge bei mir zu verändern, die zu meiner Rolle passen könnten. Körperliche Veränderungen tun etwas mit uns. Meine Aufgabe besteht darin, jene körperlichen Veränderungen bei mir bewusst herbeizuführen, die zu der Figur passen, die ich auf der Bühne darstellen soll.

 

Ich beobachte zum Beispiel:

  • Was macht das mit mir, wenn meine Atmung nicht vom Bauch sondern von der Brust herauskommt?
  • Was macht das mit mir, wenn im Brustraum eine Blockade ist?
  • Welche Gefühle werden in mir wachgerufen, wenn ich diese Blockade spüre?
  • Wieviel Energie steckt nun in diesem Körper, wenn ich aus der Brust heraus atme?

 

Step 3

Dann bewege ich mich und achte darauf, wie meine Stimme sich verändert, während meine Atmung weiterhin aus dem Brustraum kommt.

Auf diese Weise baue ich schlussendlich meine ganze Theaterfigur auf.

 

Ich lenke meine Aufmerksamkeit dann zum Beispiel zu meinen Schultern:

  • Hat meine Figur angespannte Schultern?
  • Hat sie hängende Schultern?
  • Sind die Schultern nach vorne oder nach hinten gezogen?
  • Welche Gefühle werden in mir hervorgerufen, wenn ich meine Schultern so halte?

 

Nun richte ich meinen Fokus auf Brust und Schultern zugleich, und beobachte, wie sich das auf die Art und Weise auswirkt, wie ich dreinblicke.

  • Wie blickt diese Figur drein, wenn ich eine Blockade im Brustraum spüre und eventuell nach vorne gezogene Schultern habe?

 

Nun spreche ich ein paar Sätze meiner Rolle und überprüfe, ob die Theaterfigur mit dieser Körperhaltung für das jeweilige Stück stimmig ist.

 

Und genau auf diese Art und Weise mache ich weiter:

Ich lege meinen Fokus auf meine Arme, meine Beine, auf die Augen, den Mund, die Nase, die Finger, und so weiter, und experimentiere mit kleinen und größeren Veränderungen, die ich an diesen Stellen bewusst herbeiführe.

 

Step 4

Meine Figur ist erst fertig entwickelt, wenn ich meinen ganzen Körper von den Zehenspitzen bis zu den Haarspitzen durchgegangen bin.

 

Beitragende

Peter Praschinger

Website

 

 

Selbstbeschreibung der/des Künster:in und ihrer/seiner Angebote

Ich heiße Peter Praschinger.

Jeder Tag ist für mich eine wichtige Station. Ich motiviere mich, das Beste zu geben.

Mit voller Freude und ohne Stress lerne ich jeden Tag neu.

Sonst war für mich die Entscheidung Schauspieler zu werden, ein großer Wendepunkt. Dann, das erste mal auf der Bühne, und danach die erste Filmrolle. Das Casting für Atv und der erste Auftritt als Wettermoderator. Die erste internationle Filmproduktion.

Kategorie

Performing Arts

Sprache

English, German

Bild des Künstlers

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Ankündigungen

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